Wie geht ... Recht auf Stadt?
Vernetzungs- und Strategietreffen für StadtaktivistInnen
04.10.2015 11:00 - 17:00 Festivalzentrale, Marxergasse 1 | 1030 Wien | Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte

ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG!!! VERSCHOBEN AUF SONNTAG, 4.10., 11 - 17 UHR (anstatt Sa, 3.10.) | Kostenbeitrag: Freie Spende! | Workshop für stadtaktive Menschen |
[Anmeldung Workshop Recht auf Stadt](mailto:mail@urbanize.at?subject=Anmeldung Workshop Recht auf Stadt) | Bitte um Vorbereitung einer kurzen Vorstellung (5 min) der eigenen Initiative

Im Jahr 2013 lud urbanize! zum Netzwerktreffen „Was kann ... Recht auf Stadt?“. Seither hat sich viel getan: Immer mehr Initiativen fordern ihr Recht auf aktive Mitgestaltung des urbanen Raums und engagieren sich zu Themen wie Wohnen, Zwangsräumung, Leerstandsnutzung und öffentlicher Raum. urbanize! lädt daher erneut zu Wissensaustausch und Vernetzung, diesmal mit Fokus auf erfolgreiche Methoden und Strategien zu Mobilisierung, Öffentlichkeit und Durchsetzung von Forderungen.


Allee Hopp!

ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG!!! VERSCHOBEN AUF SONNTAG, 4.10., 11 - 17 UHR

Wer sich stadtpolitisch engagiert, braucht meist einen langen Atem: Der ehrenamtlichen Arbeit von unabhängigen BürgerInnen-Initiativen und selbstorganisierten Recht-auf-Stadt-AktivistInnen steht eine Phalanx an Entscheidungsträgern gegenüber, die neben privilegierten Zugängen zu wertvollem Wissen auch über ungleich höhere personelle und finanzielle Ressourcen verfügen. Es gilt also kreative Strategien zu entwickeln und die »Löcher im Gewebe der herrschen Ordnung« (Margaret Crawford) zu nutzen, um Anliegen durchzusetzen. Eine Möglichkeit, die eigene Arbeit zu stärken und neue Perspektiven zu entwickeln, ist der Austausch und die Vernetzung mit anderen Initiativen. Der Workshop richtet sich daher ausdrücklich an stadtaktive Menschen, die Protest- und Interventions-Erfahrungen teilen, sich breiter vernetzen und von einander lernen wollen. Nach einer kurzen Präsentation der jeweiligen Arbeit und Ziele, stellen zur Inspiration zwei Initiativen aus Hamburg und Wien erfolgreiche Strategien vor: Margit Czenki und Christoph Schäfer, deren 2005 eröffneter Park Fiction in St. Pauli zum Referenzprojekt für zahlreiche stadtpolitische Mobilisierungen wurde und die aktuell mit PlanBude St. Pauli selbstorganisierte Stadtteilplanung für das symbolträchtige Esso-Häuser-Areal erkämpft haben, erläutern ihre Methode der Wunschproduktion. Einen ungewöhnlich raschen Erfolg in Wien landete die NachbarInnen-Initiative Allee Hopp!, die in nur 8 Monaten eine dreispurige Verkehrshölle im Zentrum in eine Tempo 30 Zone verwandelte. Kurto Wendt, einer der InitiatorInnen, berichtet über Anliegen, Taktik und die strategischer Bündnis- und Medienarbeit von Allee Hopp!. Gemeinsam können Fragestellungen und Strategien in thematischen Arbeitsgruppen erarbeitet und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Workshop für stadtaktive Menschen, die Erfahrungen teilen, sich breiter vernetzen und sich gemeinsam schlau machen wollen.

[Anmeldung Workshop Recht auf Stadt](mailto:mail@urbanize.at?subject=Anmeldung Workshop Recht auf Stadt) Bitte um Vorbereitung einer kurzen Vorstellung (5 min) der eigenen Initiative. Inputs und Fragestellungen vorab sind willkommen!

Kostenbeitrag: Freie Spende!

Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahn, Landstraße-Wien Mitte

Ablauf:
11.00 - 13.30 Uhr: Vorstellung Initiativen, Inputs Planbude und Alle Hopp!
13.30 - 14.30 Uhr: Essen, Trinken, Hirn durchlüften
14.30 - 16.00 Uhr: Fragestellungen, Strategien, Arbeitsgruppen
16.00 - 17.00 Uhr: Reflexion und Präsentation

TeilnehmerInnen (zugesagt):
Allee Hopp!, Wien
Kaiserwiese für Alle!, Wien
Donaucanale für Alle, Wien
Planbude St. Pauli, Hamburg
Initiative Wehrgraben, Steyr
Recht auf Stadt Wien
uvm.

Allee Hopp!
ist eine Initiative von Anrainer*innen, die es binnen 8 Monaten geschafft hat, Tempo 30 in einer dreispurigen Durchfahrtsstrasse durchzusetzen. Mit Slogans wie „Lebensqualität hat Vorrang“ statt „Weg mit der Verkehrshölle“, mit strategischer Bündnis- und Medienarbeit wird sie versuchen auch die weiteren Ziele (Begrünung, Reduktion der Fahrstreifen, Radwege) zügig durchzusetzen.

KFA - KAISERWIESE FÜR ALLE!
steht als überparteiliche BürgerInneninitiative für eine Kaiserwiese als öffentlicher Park- und Erholungsraum. Die Initiative positioniert sich eindeutig gegen Privatisierung, Verwertung und Vermarktung von öffentlichem Park- und Erholungsraum. Sie tritt gegen eine weitere Schrumpfung des Grünen Praters ein und fordert innerstädtische Freiräume für alle, ohne Konsumzwang! https://kaiserwiese.wordpress.com/

Donaucanale für Alle
wurde Mitte April 2015 als Bürgerinitiative von AnrainerInnen und NutzerInnen gegründet, um die letzte große, zentrumsnahe Donaukanalwiese mit alten Bäumen und einer natürlichen Sportstätte vor der Verbauung durch das Gastronomieprojekt „Sky and Sand“ zu bewahren. Die Initiative findet breite Anerkennung, dem Wiener Petitionsausschuss wurden insgesamt rund 2.800 Unterschriften übergeben. Anfang Juli 2015 wurde das Gastronomie-Projekt vom Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung klar abgelehnt. Trotzdem halten bisher die Betreiber und Befürworter aus der offiziellen Stadt- und Bezirkspolitik am Bau fest.
https://donaucanale.wordpress.com/

FRISCH - Freiraum Initiative Schmelz
ist eine Gruppe engagierter Menschen, die größere Teile der Schmelz öffentlich zugänglich machen möchte. FRISCH ist viele: Leute mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und Fähigkeiten. Das sieht man an unseren Ideen! Wir denken räumlich, an die Diversität von Menschen und Pflanzen, historisch und natürlich ist uns das gute Zusammenleben auf der Schmelz wichtig. Daher organisieren wir Veranstaltungen. Zur Belebung der Schmelz und der Menschen, die sie nutzen. http://www.freiraum-schmelz.at/

PlanBude St. Pauli
Seit Oktober 2014 sammelt PlanBude Ideen, Analysen und Meinungen für das ESSO-Häuser-Areal in zwei Containern direkt auf der Baustelle mit einer breiten Palette von Beteiligungswerkzeugen, um möglichst viele Menschen in die Beteiligung zu holen. Nach jahrelangen Kämpfen um die ESSO-Häuser, verlagerte sich nach der Zwangsräumung das Protestziel der BewohnerInnen auf die Sicherung der Rückkehr in einen Neubau und echte Beteiligung am Planungsprozess. Die PlanBude wurde schließlich von der lokalen Bezirksverwaltung in Auftrag gegeben und ist das Produkt der reichen Protest-Landschaft und der selbstorganisierten Basisbewegungen von St. Pauli. http://planbude.de/

Initiative Wehrgraben Steyr
kämpft gegen den Ausbau der Fachhochschule am Gelände des alten Gaswerks in Steyr, der eine weitgehende Zerstörung und Aufwertung des Gebietes nach sich ziehen würde. Befürchtet wird die Verdrängung von sozial weniger begüterten Schichten, ein Ende der kulturellen Nutzung von Teilen des Areals und die Zerstörung der letzten durchgängigen Grünfläche des Stadtteils sowie des unbebauten Ufers zur Steyr hin.
http://wehrgraben.jimdo.com

Recht auf Stadt Wien
versteht sich als Teil von Gruppierungen weltweit, die sich für ein Recht auf Stadt für alle einsetzen, und damit das Recht auf aktive und gleichberechtigte Teilhabe und Gestaltung der urbanen Gesellschaft meinen. Das Recht-auf-Stadt-Netzwerk bietet eine Plattform zum Austausch und zur Verknüpfung unterschiedlicher Initiativen und Menschen; eine Möglichkeit, sich zu organisieren und sich gemeinsam für eine andere urbane Gesellschaft einzusetzen; einen Wissenspool zu urbanen Themen. Das Netzwerk macht politische Arbeit in Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen/Fragen, monatliche, offene Netzwerk-Treffen, betreibt eine Homepage und einen Newsletter für stadtaktivistische Informationen.
http://rechtaufstadt.at


KATEGORIEN
Workshop

TAGS
Recht auf Stadt, BürgerInnen-Initiative, Stadtpolitik, Stadtplanung, Vernetzung, Strategien, BürgerInnen-Beteiligung