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Wie können BürgerInnen und Stadtverwaltungen zusammenarbeiten, um Städte zukunftsfähig zu transformieren? Die Entwicklung des 2009 besetzten Hamburger Gängeviertels und der Kooperationsprozess seiner Sanierung bilden ein interessantes Anschauungsbeispiel dafür, wie urbane Resilienz in Koproduktion zwischen BürgerInnen und Kommunen trotz vielfacher Herausforderungen funktionieren könnte.
Die Kooperation zwischen der Initiative Komm in die Gänge und der Stadtverwaltung Hamburg hat mit der Besetzung des Gängeviertels 2009 seinen Anfang genommen. Seitdem sind die zwölf historischen Gebäude im Zentrum der Stadt, die durch die BürgerInnen-Initiative vor dem Abriss bewahrt wurden, selbstverwaltet. Die Initiative gestaltet die Räume eigenverantwortlich, schafft kulturelle Angebote und gemeinschaftliche Nutzungen und wirtschaftet auf nicht-kommerzieller Basis. Im Gegensatz zur vorherrschenden Stadtentwicklungspolitik tragen diese Aktivitäten zur urbanen Resilienz Hamburgs bei.
Allerdings sorgt der Anspruch auf Selbstverwaltung und Nicht-Kommerzialität für Konflikte im Sanierungs- und Kooperationsprozess. Das Verhältnis zwischen den Kooperationspartnern ist angespannt. Die Initiative fordert die Übergabe der sanierten Häuser an die Gängeviertel Genossenschaft, Mietkonditionen, die einen „unkommerziellen und selbstverwalteten Betrieb“ weiterhin ermöglichen und „eine Kooperation, die diesen Namen auch verdient“, wie es in einer Erklärung heißt.
Architekt, Stadtplaner und Gängeviertel-Aktivist Michael Ziehl illustriert in seinem Vortrag die Entstehungsgeschichte der Gängeviertel-Initiative, den bisherigen Verlauf des Kooperationsprozesses und benennt Erfolge und Hemmnisse in der Zusammenarbeit zwischen Initiative und Kommune. Anhand des Gängeviertels zeigt er auf, wie Selbstverwaltung zur urbanen Resilienz und Zukunft unserer Städte beitragen kann.
Kostenbeitrag: Freie Spende!
Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte
Michael Ziehl
ist Diplom-Ingenieur Architektur sowie Master of Science Stadtplanung. Er lebt in Hamburg, arbeitet als Urbanist und Publizist und betreibt Urban Upcycling – Agentur für städtische Ressourcen. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG und arbeitet derzeit an seiner Promotion im Graduiertenkolleg Performing Citizenship an der HafenCity Universität Hamburg.
KATEGORIEN
Vortrag | Diskussion
TAGS
Resilienz, Hamburg, Gängeviertel, Stadtplanung, Ko-Produktion, BürgerInnen-Beteiligung, Selbstverwaltung, Genossenschaft