Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen?
Wirtschaft, Produktion, Arbeit anders denken
04.10.2015 19:00 Festivalzentrale, Marxergasse 1 | 1030 Wien | Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte

Kostenbeitrag: Freie Spende!

Genossenschaften, Social Entrepreneurs, selbstverwaltete Betriebe – in die Organisationsstruktur von Unternehmen ist Bewegung geraten. Welche alternative Möglichkeiten der Produktion und ihrer Organisation eröffnen sich in einer Stadt, die als kooperatives Werk ihrer BewohnerInnen funktioniert? Welche Ansätze gibt es bereits? Sind durch diese Entwicklungen soziale Rechte, die von der ArbeiterInnenbewegung mühsam erkämpft wurden, in Gefahr?


Produktionsbedingungen, gesellschaftliche Verhältnisse und urbane Entwicklungen stehen in einem dialektischen Verhältnis zueinander: Massenproduktion und -konsum treffen auf funktionalistischen Städtebau, Globalisierung und Deregulierung auf Lifestyle-Konsum, Standortwettbewerb und Gated Communities. Derzeit scheint der Nutzen-statt-Besitzen-Trend die nächste Phase einzuläuten: Peak-Oil, die Netzkultur und technologische Entwicklungen eröffnen Alternativen zur funktionalen und räumlichen Fragmentierung der Unternehmensaktivitäten. Eine Rückkehr der Produktion in die Stadt zeigt sich da und dort bereits. Die Entwicklung bringt einen anderen Umgang mit Ressourcen und Produktionsmitteln, erleichtert gemeinsames Organisieren und Produzieren, schafft ein neues Verhältnis von ProduzentInnen und KonsumentInnen. Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch? Was heißen die Entwicklung für die ArbeitnehmerInnen? Wie war das noch einmal mit Arbeiterselbstverwaltung?
Ist es möglich, im bestehenden System Wirtschaft tatsächlich zu demokratisieren sowie gerecht und sozial zu gestalten oder braucht es eine radikale Lösung, die das Modell Ware überwindet? Können Erfahrungen aus der Entwicklung freier Software auf die Produktion von Stadt und materielle Güter übertragen werden? Was steckt hinter der Idee von Peer Production und Commonismus? Wie lässt sich kooperative Entwicklung, Produktion und Nutzung im Maßstab der Stadt denken?

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Uwe Lübbermann
ist Gründer und zentraler Moderator des Premium-Getränkekollektivs, das seit über 13 Jahren nach dem Prinzip der Konsensdemokratie gesteuert wird.

Klaudia Paiha
ist Bundessprecherin der AUGE/UG-Alternativen und Grünen GewerkschafterInnen, Mitglied im Vorstand der Arbeiterkammer Wien, im ÖGB-Bundesvorstand und im GPA-djp-Bundesvorstand.

Christian Siefkes
ist Softwareentwickler und Autor aus Berlin. Koautor des Gemeinschaftsblogs keimform.de zum emanzipatorischen Potenzial von Freier Software und anderen Formen commonsbasierter Peer-Produktion.


KATEGORIEN
Vortrag | Diskussion

TAGS
Commons, Konsensdemokratie, Wirtschaft, Selbstverwaltung, Gewerkschaft, ArbeiterInnenbewegung, Peer-Production