Kostenbeitrag: Freie Spende! | Stationen: Foodcoop Schraubenfabrik | Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen: Harrachgasse/Am Kaisermühlendamm | SoLiLa! Naufahrtweg 14, 1220 Wien
Die Fahrradtour Nachhaltigkeit, Ernährung, Selbstorgansiation führt zu drei Wiener Projekten, die sich mit Selbstorganisation im Zusammenhang mit Fragen der Ernährung und Nachhaltigkeit beschäftigen. Zum Start beim Treffpunkt Foodcoop Schraubenfabrik führt Andreas Exner ins Thema ein. Station 2 der Radexkursion ist der Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen, bevor ein Besuch des Solidarische Landwirtschaft Kollektivs SoLiLa! Einblicke in Kämpfe um (Grün-)Raum aus internationaler Perspektive und für die Situation in Wien geben.
Urban Gardening und Urban Farming sind Trends, die schon im gesellschaftlichen Mainstream angekommen sind. Die Beweggründe dafür sind weit gestreut, wohl ein Grund für die große sowohl gesellschaftliche als auch geographische Verbreitung. Die Motivationen reichen von gesellschaftspolitischen (Ernährungssouveränität) über ökonomischen (Subsistenzwirtschaft) und gesundheitlichen bis zu freizeittechnischen und ästhetisch-atmosphärischen Gründen. Bei all der medialen Inszenierung, die das Thema erfährt, wird oft vergessen, dass der Anbau von eigenem Obst und Gemüse ebenso wie das Halten von Tieren auch in Städten lange verbreitet war und in nicht-westlichen Städten auch oft noch ist. Der große Bruch kam erst mit der Ausbreitung der Nahrungsmittelindustrie und dem Zeitalter des Massenkonsums. Die Trendwende der letzten Jahre hat somit auch mit einem kritischeren Verständnis der Rolle von KonsumentInnen zu tun. Das mangelnde Wissen über Herstellung und Bestandteile von Nahrungsmitteln, die ungeheuren Transportwege, die extrem schlechten Arbeitsbedingungen der ErntearbeiterInnen machen neue Produktionsformen notwendig. Die Fahrradtour Nachhaltigkeit, Ernährung, Selbstorgansiation führt zu drei Projekten, die sich im angesprochen Feld verorten: Die Foodcoop Schraubenfabrik, die Nahrungsmittel direkt von den Herstellern bezieht und deren Mitglieder gemeinschaftlich die Abwicklung und (Weiter-)Verteilung organisieren; Im Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen, der 2. Station, pflegen 70 Familien auf rund 4.000m2 ihre individuellen Beete, große Teile werden gemeinsam bewirtschaftet. Die dritte und letzte Station ist das Feld des Kollektivs SoliLa!, das 2012 aus einer Landbesetzung entstanden ist. Ziel des Kollektivs ist eine selbstorganisierte, solidarische Landwirtschaft und die Rückgewinnung der Kontrolle über die Lebensmittelproduktion.
Kostenbeitrag: Freie Spende!
Treffpunkt (mit Fahrrad!): 2., Lilienbrunngasse 18 (im Hof)
Die Teilnahme an der Exkursion ist ausschließlich mit Fahrrad möglich. Die Abfahrt nach dem Besuch von SoliLA kann individuell angetreten werden.
- Station: Foodcoop Schraubenfabrik
- Station: Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen: Harrachgasse/Am Kaisermühlendamm
- Station SoLiLa! Naufahrtweg 14, 1220 Wien
Andreas Exner
geb. 1973 in Niederösterreich, wohnt in Graz und arbeitet in Wien im WWTF-Forschungsprojekt "Green Urban Commons". Studium der Ökologie, derzeit Dissertation zu Gemeinschaftsgärten am Institut für Politikwissenschaften der Uni Wien. Schwerpunkte: gesellschaftliche Transformation, solidarische Ökonomie, commons, politischeÖkologie.
Nachbarschaftsgarten Donaucity-Kaisermühlen
2011 gegründet, 2012 erhielt er ersten Preis des City Farming Awards. Fast alle PassantInnen werfen bewundernde Blick in den Garten oder suchen gleich das Gespräch mit den GärtnerInnen. 70 Familien pflegen auf den ca 4.000m2 ihre individuellen Beete, große Teile werden gemeinsam bewirtschaftet. Der Pachtvertrag des Vereins mit der VAI Donau ist auf 10 Jahre ausgestellt.
SoliLa!
steht für Solidarisch Landwirtschaften! und ist ein nicht-kommerzielles StadtLandwirtschafts-Kollektiv, welches aus einer Landbesetzung im April 2012 entstand. Ziel ist es, sich die Kontrolle über Lebensmittelproduktion (wieder-)anzueignen und verschiedene politische Gruppen und Räume in Wien mit solidarischem Gemüse zu versorgen. Mehr dazu unter http://solila.blogsport.eu.
Hans-Peter Waldbauer
46, ist Mitbegründer der Foodcoop "Schraubenfabrik", Jugendarbeitsassistent beim WUK. Studium der Soziologie, Arbeit an der Uni Wien. Danach viele Jahre Arbeit im Behindertenbereich, seit 2011 Um- und Nachdenken zum Thema Nachhaltigkeit.
KATEGORIEN
Stadt-Praxis
TAGS
Urban Commons, Solidarische Landwirtschaft, Foodcoop, Ernährungssouveränität, Urban Gardening, Urban Farming