Im Anschluss Filmgespräch mit der Filmemacherin und Recht auf Stadt Hamburg Aktivistin Irene Bude | Tickets: freie Spendenempfehlung EUR 5.-
BewohnerInnen im Kampf gegen soziale Segregation und Verdrängung: Buy Buy St. Pauli dokumentiert das langjährige solidarische Engagement für den Erhalt der symbolträchtigen Essohäuser und zeichnet ein ebenso bewegendes wie witziges Porträt von Menschen, die ihr Recht auf Stadt jenseits maximaler Rendite lautstark einfordern.
Verfallen lassen, abreißen, neu bauen, Profite machen? Die Geschichte der Esso-Häuser im Hamburger Stadtteil St. Pauli, die leistbaren Wohnraum und kulturelle Infrastruktur für den Kiez bieten, steht exemplarisch für die fortschreitenden Verdrängungsprozesse in Europas Großstädten. Denn die Gentrifizierung des traditionell armen Arbeiterquartiers, das mit seinem Rotlichtviertel Reeperbahn und dem seit vielen Jahren ansässigen kulturellen Underground beträchtlich zum hippen Image Hamburgs beiträgt, schreitet kräftig voran. Die Umwandlung des Viertels für eine finanzkräftigere Klientel zwingt langjährige AnwohnerInnen ihre Quartiere zu räumen und zerstört gewachsene nachbarschaftliche Strukturen. Buy Buy St. Pauli dokumentiert den Kampf der Initiative ESSO-Häuser für den Erhalt der legendären Plattenbauten, auf die nach dem Verkauf an den Immobilien-Multi Bayerische Hausbau nur noch die Abrissbirne wartet, um profitträchtiger Verwertung Platz zu machen.
Die FilmemacherInnen und StadtaktivistInnen Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg fangen mit ihrer Langzeitdokumentation die stadtpolitischen Auseinandersetzungen der Esso-Initiative ein: Subversive Aktionen und Brushmobs, Stadtteilversammlungen, Planungsprozesse und die verschiedenen Perspektiven von Politik, Investoren, Gewerbetreibenden und BewohnerInnen. Begleitet vom Soundtrack der Goldenen Zitronen, Schwabinggrad Ballett und der Chicks on Speed portraitiert Buy Buy St. Pauli den solidarischen Widerstand von BewohnerInnen, KünstlerInnen und StadtaktivistInnen, zeigt Teilerfolge und Niederlagen und verweist auf die Kraft gemeinsamen Handelns.
Im Anschluss Filmgespräch mit der Filmemacherin und Recht auf Stadt Hamburg Aktivistin Irene Bude.
Tickets: freie Spendenempfehlung EUR 5.-
Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte
Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg arbeiten seit 2008 gemeinsam als Filmemacher, halten Veranstaltungen zu Recht auf Stadt/Gentrifizierung ab und engagieren sich seit Jahren in und für St. Pauli. Bye Bye St. Pauli ist nach Empire St. Pauli – Von Perlenketten und Platzverweisen die zweite Dokumentation der FilmemacherInnen zum Wandel und den Kämpfen im Hamburger Stadtteil.
KATEGORIEN
Film
TAGS
Hamburg, Immobilienspekulation, Häuserkampf, Recht auf Stadt, Stadtentwicklung, Urbane Soziale Bewegungen, Essohäuser, Gentrifizierung, St. Pauli, Sankt Pauli