Back to the Future
Das Genossenschaftsprinzip als Modell kooperativer Selbstorganisation
10.10.2015 13:00 - 17:00 Festivalzentrale, Marxergasse 1 | 1030 Wien | Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte

Kostenbeitrag: Freie Spende! | Keine Anmeldung notwendig | Präsentationen von Robert Temel, Birgitt Wodon-Lauboeck und HabiTAT, Verein zur Förderung solidarischer und selbstverwalteter Wohn- und Lebensformen

Mit dem anwachsenden Fundus an Erfahrungen rückt die Frage nach möglichen Formen kooperativer Selbstorganisation in den Fokus: Von der Präsentation unterschiedlicher Modelle von Genossenschaft bis zur Struktur des Mietshäusersyndikats will der Workshop praktisches Wissen über Aufbau, Anwendbarkeit sowie Vor- und Nachteile weitergeben und potentiellen AkteurInnen Möglichkeitsräume für kooperative Organisationsformen aufzeigen.


Yann Gar

„Do it together“ braucht nicht nur AkteurInnen, Ziele, Inhalte und Methoden, sondern auch eine Form. Eine für gemeinschaftliche Selbstorganisation besonders nahe liegende Form ist die Genossenschaft. Dabei handelt es sich um eine Gesellschaftsform, die weder Profitmaximierung noch Gemeinnützigkeit zum Ziel hat, sondern die gemeinsame Tätigkeit zum Vorteil der Mitglieder. Diese Tätigkeit wird demokratisch organisiert – alle Mitglieder entscheiden gemeinsam über die Belange der Genossenschaft. Damit ist diese Rechtsform ein ungewöhnlicher Sonderfall im Vergleich zu bekannten Unternehmensformen: Entsprechend dem Identitätsprinzip vereinen die Mitglieder einer Genossenschaft in sich zwei „Funktionen“, die sich im Wirtschaftsleben sonst gegenüberstehen: MieterInnen und VermieterInnen, HändlerInnen und VerbraucherInnen, UnternehmerInnen und Beschäftige. Die Genossenschaft formalisiert somit Alvin Tofflers Begriff des Prosumers, die Vereinigung von Produzent und Konsument, dem heute zunehmend mehr AkteurInnen in Gesellschaft, Ökonomie und Kultur folgen. Im altgenossenschaftlichen Sinn realisiert auch die Struktur des Mietshäusersyndikats selbstorganisierten und solidarisch gewirtschafteten Wohnraum in einer Rechtskonstruktion, mit der die Häuser dem Markt entzogen werden können.
Der Workshop präsentiert und diskutiert drei Beispiele kooperativer Selbstorganisation: Die 2015 gegründete Bank für Gemeinwohl, die die erste alternative Bank Österreichs als Genossenschaft aufbaut, die soeben konstituierte und im Aufbau befindliche Wohnprojekte-Genossenschaft, die das traditionsreiche genossenschaftliche Prinzip im Wohnbau wiederbelebt, sowie habiTAT Linz, mit der Struktur des deutschen Mietshäuser-Syndikats, die derzeit auf das österreichische Rechtssystem übertragen wird.

Kostenbeitrag: Freie Spende!

Erreichbarkeit: U3, U4, S-Bahnen, Landstraße-Wien Mitte

Präsentationen:
Robert Temel, Architektur- und Stadtforscher sowie Mitbegründer der zukünftigen Wohnprojekte-Genossenschaft
Birgitt Wodon-Lauboeck, Juristin und Mitbegründerin der Bank für Gemeinwohl.
HabiTAT, Verein zur Förderung solidarischer und selbstverwalteter Wohn- und Lebensformen


KATEGORIEN
Workshop

TAGS
Stadtproduktion, Wohnprojekte, Genossenschaft, Mietshäusersynidkat, Stadt selber machen, Selbstorganisation